Inklusion an Schulen – viel mehr als nur Integration. Förderlich oder schädlich?

 

Inklusion – was ist das? Ist sie wirklich notwendig und gut für alle?

Was bedeutet Inklusion? Reicht nicht bereits die Integration (lateinisch: einschließen)? Was hat eine Inklusionspädagogik für Konsequenzen? Bedeutet sie auch für die Allgemeinheit Entwicklung und Gewinn?

Inklusive Pädagogik – Begriffserklärung und Erläuterung

Inklusive Pädagogik bedeutet die Anerkennung und Wertschätzung der Diversität in Bildung und Erziehung. Das Gegenmodell ist die Exklusion[1], die die Bildung homogener Lerngruppen vorsieht und eine exkludierende (ausschließende), separierende (trennende) sowie segregierende (absondernde) Pädagogik verfolgt.

Früher gab es die Sonderschulpädagogik (Synonym für Förderschulpädagogik), mit der sich Menschenrechtler*innen wie Valentin Aichele[2] nicht mehr zufriedengeben wollten, da sie sagen, alle Kinder seien förderbedürftig und haben ein Anrecht auf eine individuelle Förderung. Jedes Kind könne nämlich zu jedem Zeitpunkt für einen begrenzten Zeitraum mehr oder weniger förderbedürftig sein oder werden, besagen demzufolge Vertreter*innen der inklusiven Pädagogik. Slogans wie Es ist normal, verschieden zu sein, Vielfalt macht stark, Jedes Kind ist besonders und Alle sind behindert wollen die Einzigartigkeit aller Menschen demonstrieren und veranschaulichen, warum die Etablierung der Inklusion an Regelschulen und die damit verbundene gemeinsame Beschulung aller Kinder, notwendig ist. Bekannte Befürworter*innen sind unter anderem Ilka Benner und Brigitte Schumann.

Inklusionspädagogik – mögliche Nachteile und Bedenken mancher Eltern

Manche Eltern stehen der Einführung von Inklusion an Schulen skeptisch gegenüber, da sie befürchten, das allgemeine Schulniveau könne sinken und ihre Kinder, die keinen Förderbedarf haben, könnten möglichweise darunter leiden und einer Unterforderung anheimfallen. Letzten Endes bremsen besonders förderbedürftige Kinder nicht das Lerntempo, da die Pädagog*innen dementsprechend ausgebildet sind, um allen Kindern einen Lernfortschritt zu ermöglichen.

Andere behaupten, dieses System sei nicht finanzierbar, es ist jedoch langfristig weniger kostspielig als ein segregierendes Schulsystem.

Fazit:

Ich halte die konsequente und als selbstverständlich angesehene Einführung einer Inklusion an allen Regelschulen für notwendig, sinnvoll und wertvoll, da ich nicht der Meinung bin, dass sich ein einzelnes Individuum, sprich ein Kind mit einem speziellen Förderbedarf, an ein System anpassen, sondern dass das System sich an die Menschen und Kinder anpassen sollte. Das System, die Schule dient dem Menschen und nicht umgekehrt.

Meiner Ansicht nach können alle von einer Inklusionspädagogik nur profitieren, denn jeder kann etwas besonders oder besser, was der andere nicht oder nicht so gut kann.

Letzten Endes kann ein Förderbedarf, der Förderbedarf eines einzelnen Kindes, wie oben beschreiben nur temporär sein. Möglicherweise hat ein Kind mit einem Migrationshintergrund oder einer Migrationsbiografie, das zudem ein traumatisches Erlebnis hatte, eine Zeitlang einen besonderen Förderbedarf, der dann, nach dem Erlernen der Zweitsprache sowie dem Verarbeiten des Traumas, verschwindet. Handelt man allerdings voreilig und möchte die Kinder mit einem Förderbedarf schnell abschieben und in Förderschulen stecken, kann es sein, dass sie nie wieder die Chance erhalten die Förderschule wieder zu verlassen und auf eine andere Schule zu wechseln. Abgesehen davon werden sie von der Gesellschaft stigmatisiert, was das Selbstwertgefühl mindert und ihre Chancen auf einen schulischen Neueinstieg und eine spätere berufliche Karriere verschlechtert.

Meiner Einschätzung zufolge können auch Kinder ohne einen entsprechenden Förderbedarf viel von den Kindern mit einem (temporären) Förderbedarf lernen, da sie zumindest Akzeptanz, Toleranz, Rücksichtnahme, Geduld und Gerechtigkeit lernen und erfahren.

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https://indayi.de/?s=Schule

https://indayi.de/?s=behinderte+Kinder

https://indayi.de/?s=Erziehung

 

[1] https://lexikon.stangl.eu/4217/inklusive-padagogik/

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Inklusive_P%C3%A4dagogik

[ssba]