Dysthymie – eine trügerisch heimtückische Form der Depression. Oftmals verkannt, aber nicht unbedingt weniger schlimm.

 

Was ist eine Dysthymie?

Dysthymie, das Wort stammt vom Altgriechischen ab und bedeutet so viel wie missmutig[1], früher auch als depressive Neurose bezeichnet[2], ist eine Form der Depression, die sich oftmals durch weniger stark ausgeprägte Symptome als bei anderen Formen der Depression bzw. depressiven Störungen äußert. Charakteristisch ist der jedoch chronische Verlauf. Nach der DSM sind die Kriterien für eine Dysthymie erfüllt, wenn die Betroffenen – Erwachsene – in einem Zeitraum von zwei Jahren (Kinder und Jugendliche in einem Zeitraum von einem Jahr) die meiste Zeit des Tages an mehr als der Hälfte der Tage an den für eine Dysthymie typischen Symptomen leiden.

Die Dysthymie tritt bei etwa 1,5 % der Menschen in der Bevölkerung auf.

Typische Symptome

Die Symptome gleichen denen einer Depression, sie umfassen also die Bereiche des Schlafens (erhöhtes Schlafbedürfnis), Appetit (vermehrter oder verminderter Appetit), Konzentration (Konzentrationsstörungen) sowie der Entscheidungskraft (verminderte Entscheidungsfähigkeit) und des Selbstwerts (vermindertes oder herabgesenktes Selbstwertgefühl). Der einzige Unterschied liegt in der Intensität, die etwas geringer ausfällt.

Ursachen für eine Dysthymie

Man nimmt an, dass eine genetische Veranlagung für eine Dysthymie ausschlaggebend ist, es spielen jedoch wie bei allen anderen Erkrankungen mehrere Gründe eine Rolle: Beispielsweise kann Stress einen ungünstigen Einfluss auf die Dysthymie sowie auf alle psychischen Erkrankungen haben, das gleiche gilt für Ursachen wie Vereinsamung, soziale Deprivation, Überforderung, mangelnde Unterstützung von anderen Menschen, einschneidende Erlebnisse im Leben wie Scheidung oder Trennungserfahrungen, Leistungsdruck, Arbeitsplatzverlust und weitere bezeichnende Lebensveränderungen sowie traumatische Erlebnisse und Erfahrungen.

Man hat herausgefunden, dass häufig Suchtkranke die Symptome einer Dysthymie aufweisen. Dies veranlasst zu der Annahme, dass Suchtkranke wahrscheinlich ihre Dysthymie mit Hilfe von Alkohol und Drogen betäuben, mildern oder lösen wollen. Die Suchtmittel nutzen die suchtkranken Menschen wahrscheinlich wie eine Selbstmedikation. Natürlich ist auch der umgekehrte Fall denkbar, dass Alkohol sowie andere Drogen und Medikamente (Substanzmissbrauch) eine Dysthymie bei vielen Betroffenen auslösen können.

Therapie und Vorbeugung

Da man herausgefunden hat, dass sich die Dysthymie häufig in der Kindheit bzw. bereits im Kindesalter bemerkbar macht, ist es wichtig, mit Kindern, die in dem Bereich Auffälligkeiten zeigen, Stressstrategien zur besseren Stressbewältigung zu erarbeiten, ihr Selbstwertgefühl zu stärken sowie ihnen in allen Lebenslagen wirksame Unterstützung und liebevolle Hilfe anzubieten.

Als wirksame Therapieformen haben sich die kognitive Verhaltenstherapie sowie die psychodynamische und interpersonelle Therapie bewährt.

Hinweise und Anmerkungen

Schwierig finde ich, dass man häufig meinen könnte, dass die Betroffenen ja nicht so schwer an einer Depression erkrankt sind und sie sich deshalb nicht so anstellen sollen. Man unterschätzt ihre Lage, Befindlichkeiten und Gesamtsituation. Dies ist und wäre aber sehr ungerecht den Betroffenen gegenüber und äußerst kontraproduktiv.

Ein Mensch, der an einer Dysthymie erkrankt ist, hat ernsthafte Probleme, die man nicht unterschätzen sollte. Auch er hat ein Recht darauf, ernstgenommen zu werden.

Abgesehen davon liegen häufig in so einem Fall auch andere psychische Erkrankungen vor: zum Beispiel eine Panikstörung, generalisierte Angststörung, Suchterkrankung, eine andere affektive Störung (häufig auch eine Doppeldepression) oder eine Persönlichkeitsstörung. Diese Situation, wenn eine Komorbidität vorliegt, ist doppelt schwierig und man sollte als Angehörige oder Freund*innen großes Verständnis für diese Menschen aufbringen und ihnen Unterstützung anbieten. Keinesfalls sollte man an Dysthymie erkrankte Menschen verurteilen oder ihr Problem als Lappalie abtun.

https://indayi.de/?s=Depression

https://indayi.de/?s=Psychische+St%C3%B6rungen

https://indayi.de/?s=Psyche

https://indayi.de/?s=seelische+Probleme

Suchwörter: Dysthymie, Depression, depressive Störungen, Betroffene, einschneidende Erlebnisse, traumatische Erlebnisse, schlimme Erfahrungen, Stress, Überforderung, Arbeitsplatzverlust, soziale Deprivation, mangelnde Unterstützung, chronischer Verlauf, erhöhtes Schlafbedürfnis, mangelnder Appetit, vermehrter Appetit, Konzentrationsstörungen, Entscheidungsprobleme, verminderte Entscheidungsfähigkeit, Suchtkranke, Substanzmissbrauch, Drogen, Alkohol, Substanzmittelmissbrauch, betäuben wollen, mildern wollen, Selbstmedikation, Auslöser, auslösen, Komorbidität.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dysthymie

[2] https://www.netdoktor.at/krankheit/dysthymie-8084

[ssba]